„War schon gut!“ – Tag der Schüler

Es herrscht Gedränge in den Gängen der BbS ABi in Bitterfeld am 8. Mai 9:20 Uhr. Das Gedränge wird auch anhalten bis 10:50 Uhr, denn es ist der „Tag der Schüler“. 16 Fachkabinette und Werkstätten stehen den Schülern und Schülerinnen offen. Im Bauteil C hängen Fahnen verschiedener Länder. Die hat der Schülerrat aufgehängt. Denn die Schüler hier kommen aus 40 Ländern. Überhaupt hat der Schülerrat diese Aktion gemeinsam mit der Leiterin Heike Burschitz organisiert. „Max, Du kennst Dich hier aus! Gina, Du kannst herkommen und die Schüler herumführen sowie Fragen beantworten!“, hört man Christian Doils Stimme aus der D 252. Hier wird für die Fachoberschule Gestaltung geworben. Die Schüler haben staunende Gesichter, als sie die Werke auf Fotos betrachten. Währenddessen zeichnen die Schüler der BVJS.23-A Straßenzüge auf weißes Papier. In der D 254 zeigt die Berufsfachschule Kosmetik bereits Erlerntes. Hier werden Nägel lackiert und Hände massiert. Fachlehrerin Rica Mergner-Lehmann erklärt Schülerinnen, was sie für diesen Beruf mitbringen müssen. „Schade, dass man sich nicht auch die Hände massieren lassen kann“, sagt ein Schüler laut. Aber in diesen zwei Stunden zum Kennenlernen aller Berufsbereiche ist dafür schlichtweg keine Zeit. Vor der D 257 blicken Schüler an der angelehnten Tür vorbei. „Eh die machen ja Unterricht“, meint jemand. Lehrer Jan Bennemann klärt auf: „Hier kann jeder reinkommen.“ Es läuft ein Werbefilm, der den Berufskraftfahrer-Job vorstellt. In der Elektrowerkstatt wird ein Erd- bzw. Körperschluss unter den Augen der Fachlehrer Sylvia Leder und Christoph Petrick-Brümmer simuliert. Viel los ist auch in der D 262 (Küche). Antje Ueberall hat mit den Kollegen „etwas zum Anfassen“ vorbereitet. Ob Kräuter, Reissorten oder Gewürze – alles kann von den Schülern zugeordnet werden. Im Kabinett daneben hält Silke Reinsch ein Fieberthermometer hoch. Hier messen die Schülerinnen der BVJ-F auch den Blutdruck. Bei den Rohrleitungsbauern informieren die dualen Studenten über ihr Handwerk. Vier Räume weiter erklären die Verfahrensmechaniker eine pneumatische Schaltanlage. Im Labor kann man u.a. unter den Augen der Chemielaboranten und ihren Fachlehrern die Blutzelle eines Frosches im Mikroskop betrachten. Viel Gedränge herrscht auch in der A 104, dem Kabinett der Pflegefachkräfte. Hier kann man mit Anzugteilen das Alter simulieren. Beschwerlich ist es nach einem Sturz aufzustehen. „20 Schüler haben wir derzeit im 1. Lehrjahr, die die Ausbildung zur Pflegefachkraft absolvieren“, sagt Stefanie Altmann-Kittler. In der D 124 (Holzwerkstatt) ist es ruhig. Hier feilen Denny und Leon (BVJ-A) an einem Kochlöffel. Fachlehrer Thomas Roye sieht über ihre Schultern. Beide haben den Rundgang schon hinter sich. „War schon gut! Wir waren überall“, erzählen sie. Aber jetzt wollen sie wieder selbst etwas tun. Nach einer Durchsage von Heike Burschitz, Leiterin des Schülerrats, die sich bei den Lehrern und Schülern für die Unterstützung und Organisation bedankt, geht es ab in die Pause. Danach füllen die Schüler noch einen Feedback-Bogen aus, denn der Tag soll schließlich ausgewertet und evaluiert werden.
Herzlichen Dank an Heike Burschitz und den Schülerrat sowie an alle Lehrer und Schüler, die tatkräftig unterstützten.

L.Dietsch





Nur ein friedliches Schloss?

Am 6. Mai 2024 waren wir – die Klasse BFA.23 – mit unserer Klassenlehrerin Antje Asmuss und Respekt Coach Ronja Hohbach im Schloss Lichtenburg in Prettin. Aber das Schloss war nicht nur ein Schloss, sondern wurde auch als eines der ersten Konzentrationslager (KZ) im März 1933 in Deutschland genutzt. Carolin Bruhn, Mitarbeiterin der Gedenkstätte, begrüßte uns und erzählte uns von der Geschichte. Dann begaben wir uns in Dreier- und Vierergruppen auf einen Rundgang auf dem Schlossgelände und verschafften uns einen Überblick über die Nutzung der Gebäude. Wieder zusammengekommen ordneten wir entsprechende Fotos auf dem Lageplan des Schlosses zu. Dann beschäftigten wir uns mit Identitätsbildern und dem Selbstbild und Fremdbild ehemaliger KZ-Insassen. Wie sahen diese sich selbst? Wie wurden sie von den Nazis kategorisiert? Mit Hilfe der Ausstellung recherchierten wir verschiedene vorgegebene Themen sowie Biografisches zu einigen hier Inhaftierten. Danach ging es wieder aufs Schlossgelände und wir präsentierten hier unsere Ergebnisse. Carolin Bruhn führte uns auf einen Rundgang durch ehemalige Schlafsäle und Arrestzellen. Das Schloss war erst Fürstenresidenz, dann Strafanstalt, KZ und nach 1945 gehörte es der LPG (landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft). Jede Zeit hinterließ hier ihre Spuren.
Dass Schloss war also nicht nur ein friedliches Schloss, sondern auch Schauplatz von Grausamkeiten und Horror und das mitten in einer kleinen Stadt. Wir fanden den Tag sehr interessant und können eine Fahrt dorthin nur weiterempfehlen.
Herzlichen Dank an Carolin Bruhn, an Ronja Hohbach (Respekt Coach), die die Fahrt organisierte und die Landeszentrale für Politische Bildung in Sachsen-Anhalt, die diese finanzierte.

PS: Einen Tag später war übrigens die BFOG.22 (Fachoberschule Gestaltung) dort.

Eure BFA.23



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