„Im Namen des Deutschen Volkes…“

…wurde traurigerweise nicht immer Recht gesprochen. Davon überzeugte der Projekttag in Magdeburg, der von der Konrad-Adenauer-Stiftung am 31. Januar 2023 organisiert wurde. In einem Workshop zum Thema „Justizunrecht im Nationalsozialismus“ beschäftigten sich die Azubis der AVA.21-A/B und die Schülerinnen und Schüler der BFOW.23 ausführlich mit Einzelschicksalen aus Sachsen-Anhalt unter dem Hitler Regime. All diese Menschen und leider noch viele andere mehr mussten sterben, weil sie wegen geringer Vergehen von Sondergerichten zum Tode verurteilt wurden. Sie verstießen aus Liebe oder Hungersnot gegen das Strafgesetz. Besonders beschämend war auch der Umgang mit Zwangsarbeitern, die in Deutschland die Wirtschaft am Laufen halten mussten, aber keinerlei Rechte besaßen. Stellvertretend für die vielen zum Teil sehr jungen Zwangsarbeiter sahen wir den ergreifenden biografischen Film „Das Heimweh des Walerjan Wrobel“, dessen große Sehnsucht nach seiner polnischen Heimat und seiner Familie ihn letztlich zum Jugendstraftäter werden ließ. Er wurde zum Tode verurteilt und starb durch das Fallbeil im Alter von nur 17 Jahren.
Es gab wohl niemanden im Raum, der nicht erschüttert war vom Schicksal dieses jungen Mannes. Es ist ein leiser, ruhiger Film der unter die Haut geht. „Im Namen des Volkes“ wurde das Todesurteil gegen Walerjan Wrobel im Jahr 1988 aufgehoben.

M. Bender und H. Burschitz