13 Augenpaare sehen neugierig zu Sophie, Jenni, Anabel und Marla. Die vier Studentinnen werden die Schüler der BFA.23 (Fachkraft für Abwassertechnik) über die nächsten drei Unterrichtsstunden begleiten. Klarer Start, Klare Sicht, Klare Haltung und Alles Klar heißen die vier Stationen, die vor der Klasse liegen. Alles, was besprochen werden wird, soll vertraulich bleiben, sagt Jenni. Aufgeteilt in zwei Gruppen geht es zum ersten Spiel, dass ein bisschen Monopoly ähnelt. Es wird gewürfelt. Rund um das Thema Alkohol werden Fragen gestellt, z.B.: Wird jemand, der mit dem Strohhalm Alkohol trinkt schneller betrunken? Oder: Wie hoch ist die Rückfallquote von Alkoholikern? Mit Mythen und Gerüchten wird gründlich aufgeräumt. Erstes ist nämlich falsch. Und die Rückfallquote von Alkoholikern liegt bei 70-90 Prozent. Wie gefährlich Alkoholkonsum ist- kommt zur Sprache, aber spielerisch und eben nicht mit dem moralischen Zeigefinger. Jeder kann seine Erfahrungen mit einbringen. Gehört Alkoholtrinken zu unserer Kultur? Was ist mit Alkohol am Arbeitsplatz? Ist das gesetzlich verboten? „Nein, ist es nicht. Es steht nur in Betriebsvereinbarungen.“ , sagt Lisa aus der BFA.23 und verweist auf den Sozialkundeunterricht, wo das schon Thema war. Ab wann gilt man eigentlich als „fahruntüchtig“ und kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren verurteilt werden? Wisst Ihr es?
Dann wird eine VR-Brille aufgesetzt: die Schüler sind jetzt Kellner und müssen ein Tablett mit Gläsern balancieren. Die anderen sehen die simulierte und natürlich beeinträchtigte Sichtweise gespiegelt an der Wand. Bei 0,5 Promille fallen alle Gläser ganz schnell runter. Es wird also gelacht, gerätselt, selbst reflektiert und sensibilisiert. Das Ganze soll ja auch zum Nachdenken anregen. Am Ende dann das Feedback der Schüler. Und das ist glasklar positiv. Sie können das Projekt empfehlen und sprechen sich für solche Präventionsprojekte bereits ab 14 Jahren aus. Danke an Jenni, Sophie, Anabel und Marla, an die H2F Kommunikationsagentur, die die Kampagne durchführt und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die diese initiierte und für die Schulen kostenfrei ermöglicht. Danke auch an die Schulleitung, die das Projekt an unsere Schule geholt hat.
L.Dietsch